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Miesingrunde ~ Von Geitau auf und um den Hochmiesing

Miesingrunde

Von Geitau auf und um den Hochmiesing

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Miesingansicht von Geitau aus

Miesingansicht von Geitau aus

Der Miesing mit seinen zwei Gipfeln Hoch- und Dürrmiesing ist der unbekannte Nachbar der Rotwand. Bei weitem nicht so stark besucht, jedoch nicht minder reizvoll. Wir gehen die Tour von Geitau im Leitzachtal aus an, besuchen den malerischen Soinsee und die Großtiefenthalalm und steigen über den Miesingsattel auf den Gipfel des Hochmiesing. Der Abstieg führt über die Kleintiefenthalalm und das Taubensteinhaus wieder nach Geitau.

Geitau ist von München her auf der A8, der Salzburger Autobahn erreichbar. Ab Ausfahrt Weyarn oder Irschenberg weiter nach Miesbach und auf der B307 südlich über Hausham, Schliersee und Neuhaus nach Aurach. Drei Kilometer nach Aurach geht es rechts nach Geitau ab. Im Ort, an einem Wirtshaus nocheimal rechts, dann führt die Straße direkt zum Parkplatz. Für den Anfahrtsweg zum Parkplatz ist eine eigene kleine GPS-Route vorhanden mit Namen "Anfahrt".

Vom Parkplatz aus gehen wir wenige Meter zur Straße zurück und dann rechts immer in südliche Richtung auf den Miesing zu. Auf völlig ebener Strecke entlang des Segelflugplatzes können wir uns in Ruhe warmlaufen. Nach 1,7 km kommen wir in den Wald und dort an eine Abzweigung nach rechts Richtung "Rotwand, Miesing, Taubenstein". Wir folgen dem Bach aufwärts, queren ihn zweimal (rechts abbiegen vor der zweiten Brücke bei Wegpunkt M106) bevor der Weg deutlich anzusteigen beginnt. Oberhalb des Anwesens "Mieseben" erreichen wir den Wegpunk M108 an dem sich Hin- und Rückweg trennen. Wir werden beim Abstieg dann von rechts hierher zurückkehren, halten uns jetzt aber geradeaus. Die Wegbezeichnungen sind "B4c", später "B4" mit roten Markierungen an Bäumen und Felsen.

Blick zurück auf den Wendelstein

Blick zurück auf den Wendelstein

Auf 3 1/2 km steigen wir gleichmäßig steil auf der Forststraße auf zum Soinsee. Zuerst durch dichten Wald, der sich dann zunehmend auflöst und in Almwiesen übergeht, überwinden wir über 600 Höhenmeter.

Das erste Highlight dieser Wanderung ist der malerische Soinsee, der einen nach einem schweißtreibenden Wegstück absolut überrascht. Hier bietet sich eine erste Rast an mit Blick auf den See, die Ruchenköpfe und den Miesing.

Die Großtiefenthalalm vor der Rotwand

Die Großtiefenthalalm vor der Rotwand

Kurz hinter dem See weitet sich das Hochtal zwischen Ruchenköpfen und Miesing und gibt den Blick frei auf die Rotwand.

Vor uns die Großtiefenthalalm, die wir nach wenigen Minuten erreichen. Hier endet die ausgebaute Almstraße, ab hier schlängeln sich schmale Pfade über die Wiesen und durch die Latschen. Wir gehen am Brunnen vorbei, zwischen den beiden Gebäuden der Großtiefenthalalm hindurch und dann über den Hang aufwärts zum Miesingsattel, der Senke zwischen Rotwand und Hochmiesing. Der Weg ist hier teilweise schwer zu erkennen - auf rote Markierungen achten!

Der Miesinggipfel vom Sattel aus gesehen

Der Miesinggipfel vom Sattel aus gesehen

Auf halbem Weg zum Sattel zweigt links noch einmal ein Weg zur Rotwand (über die Kümpflscharte) ab, wir halten uns rechts aufwärts Richtung Taubenstein. Auf dem Sattel öffnet sich der Blick hinunter auf die andere Seite, zur Kleintiefenthalalm und hinüber zum Taubenstein und zur Aiplspitz. Das Mäuerchen mit Zaun stellt die Trennung der Weidegebiete zwischen Groß- und Kleintiefenthalalm dar.

Wir halten uns rechts und beginnen den Gipfelanstieg. Noch 180 Höhenmeter größtenteils eng durch die Latschen hindurch.

Der Hochmiesinggipfel

Der Hochmiesinggipfel

Je höher wir kommen, desto mehr öffnet sich der Fernblick aus dem Kessel hinaus. Brecherspitz und Zugspitze werden sichtbar und im Süden das Sonnwendjoch.

Oben am Gipfel dann großes Panorama, wie sehen sogar die Berge hinter der Rotwand und gegenüber nach Osten freie Sicht auf den Wendelstein und den Großen Traithen. Davor der Übergang zum Dürrmiesing und rechts unten der Soinsee.

Der Soinsee vom Hochmiesinggipfel aus

Der Soinsee vom Hochmiesinggipfel aus

Nach Rast und Genuss der Aussicht führt unser Weg so wie wir aufgestiegen sind zurück auf den Miesingsattel.

Am Sattel rechts über das Mäuerchen und dann - auf jetzt wieder besserem Weg - in einigen Kehren hinunter zur Kleintiefenthalalm und dort rechts talauswärts.

Das Taubensteinhaus

Das Taubensteinhaus

Groß- und Kleintiefenthalalm sind auf die Bewirtung von Wanderern im großen Stil nicht eingerichtet, eine Einkehrmöglichkeit mit großer Speisen- und Getränkeauswahl ist das Taubensteinhaus. Wer einen kleinen Abstecher dorthin machen möchte, verlässt 100m nach der Kleintiefenthalalm bei Wegpunkt M207 die Almstraße und biegt links in einen unscheinbaren Pfad ein. (Ab hier keine Wegmarkierung und Ausschilderung mehr bis zum Taubensteinhaus.) Der Weg führt kurz nach unten, dann über die Wiese und durch ein kurzes Waldstück. Dahinter bei Punkt M209 aufpassen - der richtige Weg ist hier schwer zu erkennen. Nicht dem Pfad geradeaus folgen sondern links nach oben ansteigen. In wenigen Minuten sind wir am Taubensteinhaus.

Der breite Almweg (- in Richtung Taubensteinhaus gesehen -) rechts ist unser Rückweg. Wir steigen 100 Höhenmeter ab, überqueren einen Bach und treffen bei Wegpunkt M211 auf den Weg, der von der Kleintiefenthalalm herüberführt. Wir folgen ihm links, umrunden den Miesing im Norden und kommen - nach 4km und fast 600 Höhenmeter tiefer - wieder beim Anwesen Mieseben auf den uns bekannten Weg. Am Segelflugplatz vorbei gelangen wir auf flacher Strecke zum Parkplatz in Geitau zurück.

Die Gesamttour geht über fast 19km, die überwundene Höhendifferenz ist 1160m, als Zeit für den Aufstieg sollten wir 4 Stunden veranschlagen. Vom Gipfel zum Taubensteinhaus schaffen wir es in einer Stunde, der Rückweg nach Geitau dauert nocheinmal 2 1/2 Stunden - alles zusammen also 7 1/2 Stunden ohne Pausen.

Die Miesingrunde von Geitau aus ist eine relativ lange Tour mit ordentlichem Höhenunterschied. Durch die Almbewirtschaftung sind die Wege sehr gut ausgebaut zumindest auf dem Hinweg bis zur Großtiefenthalalm und am Rückweg ab der Kleintiefenthalalm. Das verlockt natürlich auch einige Mountainbiker. Der Anstieg auf den Miesingsattel und weiter auf den Gipfel ist ein schmaler Bergsteig. Die Querverbindung von der Kleintiefenthalalm zum Taubensteinhaus ist recht schlecht, schwer zu finden und oftmals ziemlich "batzig". Die meisten Wanderer am Miesing kommen von der Taubensteinbahn her. Die Wege von und nach Geitau sind sehr einsam, auch am Soinsee werden uns nur wenige Menschen begegnen.

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Stand: Juni 2004