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Oberpfalz, Münchshofener Berg ~ Natur, innere Einkehr, Kultur und Ausblicke

Oberpfalz, Münchshofener Berg

Natur, innere Einkehr, Kultur und Ausblicke

Ein Beitrag von Gastautorin: K. Le Berg

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Den Münchshofener Berg gehe ich vor Allem gern im Frühjahr, zum Beginn der Schneeschmelze. Hier oben schmilzt der Schnee als erstes weg, dem Wind ausgesetzte Freiflächen machen es möglich. Ich kann Teerstraßen gehen, wenn es auf anderen Wegen noch zu „bazig“ ist. Es gibt tolle und weite Ausblicke, Sitzmöglichkeiten, Plätze der Stille und ein schlafendes Renaissanceschloß. Wer die große Tour wählt, kann in Münchshofen noch die „Alte Schleif“ von außen bewundern.

Blick auf Premberger Kirche

Blick auf Premberger Kirche

Es gibt verschiedene Möglichkeiten das Auto zu parken, allein daraus ergeben sich mehrere Varianten der Streckenführung. Darauf werde ich im Anschluss an diese Wegbeschreibung noch eingehen. Gemeinsam gehen wir eine mittellange Tour von ca. eine Stunde reine Gehzeit. Planen Sie länger ein, zum Ausblicke bestaunen. Naturmenschen werden hier noch mehr zu bestaunen haben, denn der Münchshofener Berg steht unter dem Schutz der „Natura 2000“, die nur 11% der bayerischen Landschaft in ihr „Schutzgebietsnetz“ aufgenommen hat. Die reiche Heckenlandschaft ist hier oben Lebensraum für seltene Tiere und Pflanzen. Der schützenswerte Magerrasen ist ebenfalls ein wichtiger Bestandteil des Landschaftsschutzgebietes. Es gibt auf den Münchshofener Berg auch immer wieder Hinweisschilder, die sehr informativ über diese Naturlandschaft aufklären.

Wir befinden uns in der Oberpfalz, im Landkreis Schwandorf, direkt an der A93. Es gibt eine eigene Autobahnausfahrt „Teublitz“. Wir parken direkt am Fuße des Münchshofener Berges, im Teublitzer Ortsteil Premberg, oberhalb der Kirche. Wir verlassen also das Auto oberhalb der Kirche – beim Friedhof - und laufen die wenigen Schritte zurück zum Ortsausgangsschild, das Richtung Stocka weist. Wer die große Tour komplett auf Teerstraße gehen möchte – z.B. mit Kinderwagen – geht immer geradeaus bis Stocka. Es ist auch möglich direkt am Ortsausgangsschild auf der rechten Seite den steilen Hang hinauf zu gehen, z. B. wenn man die heutige Tour andersherum begehen möchte. Es ist der steilste Aufstieg.

Bei der Tour, die ich hier beschreibe gehen wir ein Stück Richtung Stocka auf der Teerstraße, nehmen den ersten Anstieg und gerade als wir diesen hinter uns haben, befindet sich auf der rechten Seite eine Bank. An dieser Bank geht es rechts weg auf einem breiten geteerten Weg. Wir bleiben auf diesem Weg, der in einen weiterhin breiten, aber inzwischen befestigten Weg übergeht, solang bis wir auf eine weitere Straße stoßen. Hier biegen wir links ab und sehen links unter uns die wenigen Häuser von Stocka. An der nächsten Kreuzung biegen wir rechts ab Richtung Oberhof. Die Straße führt bergauf, am Ortseingang von Oberhof steht rechtsseitig ein neu gebautes Haus, danach ein Bauernhof. Direkt danach biegen wir in der Kurve nach rechts ab. Wir kommen an ein paar Neubauten vorbei, aber auch an alten fast verfallenen Bebauungen, die einen Blick allemal wert sind. Wir bleiben auf dieser Straße, bis wir wieder eine weitere Straße kreuzen (Bushaltestelle). Auf diese biegen wir rechts ab, um das kurze Stück (bereits überschaubar) geradeaus zur nächsten Kreuzung zu kommen. Hier befindet sich rechter Hand eine weitere Parkmöglichkeit, für all diejenigen, die mit dem Auto bis nach oben auf das Bergplateau fahren wollen.

Links runter führt eine Fahrstraße mit 17% Neigung zum Ort Münchshofen. Dort geht man auf der längeren Tour lang, um an das alte Schloß zu gelangen.

Wir überqueren aber diese „Hauptstraße“ und gehen genau auf der anderen Straßenseite auf dem Wiesenweg hinauf, der für Autos und Motorräder gesperrt ist. Wie man allein an dieser Stelle sehen kann, gibt es auch Wege rechts von uns, die ebenfalls den Hügel hinauf klettern. Man kann hier oben wirklich sehr flexibel sein. Dank des Plateaus kann man auch recht gut erkennen, wo man sich befindet, in welche Richtung es weiter geht, auch wenn man auf einen anderen Weg ausweicht. Es gibt nur wenig hohe Bäume hier oben, eher Hecken, Felder und Wiesen, die einen guten Überblick verschaffen.

Blumen- / Steinkreis in Frauenhof

Blumen- / Steinkreis in Frauenhof

Wir folgen diesem Wiesenweg nach oben, der nun auch immer schmaler wird. Wir biegen an der Stelle links ab, an dem das erste Mal auf linker Seite ein blaues Wanderschild (5a Höllohe Runde) auftaucht. Sie können es gar nicht verfehlen, wenn sie sich vor Augen halten, dass wir ja Ausblicke genießen wollen – also müssen wir auf die linke Seite Richtung Abgrund kommen. Wir folgen dem Weg, der eine Rechtsbiegung macht. Es kommen in kürzeren Abständen zwei Bänke, von denen aus wir Teublitz, die gelbe Wallfahrtskirche „Mariä Heimsuchung“ in Saltendorf und unter unseren Füßen die Naab sehen. Der schönste und auch beliebteste Fleck ist nun die Stelle am Gipfelkreuz – immerhin 462 m hoch. Hier befindet sich das „Landschaftskino“. Sessel, die klappbar sind wie in einem Kino – wie praktisch, es hält sich weder Schmutz noch Nässe… Der Ausblick geht abermals Richtung Saltendorf mit seiner gelben Wallfahrtskirche, auch die Naabbrücke in Premberg ist nun leicht rechts unter uns zu sehen. Hier verweilen wir ein bisschen, bevor wir den gekommenen Weg weitergehen. Wir können nach dem Landschaftskino den schmalen steilen Weg links nach unten folgen, wir aber werden noch ein kurzes Stück diesen Weg folgen, bis ein breiterer Wiesenweg links nach unten führt. Das restliche Stück ist etwas steiler, wir sehen die weiße Kirche von Premberg und in der Ferne dahinter die Burg Lengenfeld und gehen weiter bis wir wieder am Ortseingangsschild auf der Straße heraus kommen und unser Auto bereits stehen sehen.

Die soeben erklärte Runde habe ich mit der grünen Farbe gekennzeichnet. Man kommt am Landschaftskino vorbei und parkt am Fuße des Berges. Wir haben auf 4,8 km 128 Höhenmeter zurückgelegt. Wie schon erwähnt, gibt es auf Münchshofener Seite zwischen Stocka und Frauenhof (bei der Bushaltestelle) Parkmöglichkeiten, hier bekommt man zu jeder Zeit einen Parkplatz. Somit erspart man sich das „Bergauf-Gehen“ – nicht nur für all diejenigen, die dies nicht mehr schaffen. Außer dem Landschaftskino kann man von hier aus in Frauenhof die Blumen/ bzw. Steinschnecke bewundern. Ein besonderes Plätzchen, das mit verwunschenen Ecken mehr als nur Sitzmöglichkeiten bietet. Ein „Steintor“ ganz nach Stonehenge-Art kann ebenso bewundert werden, wie ein ruhiges Platzerl an einem kleinen Teich zum verweilen einlädt.

Rote Tour / lange Tour: Für diese Tour parke ich gerne von Teublitz kommend, im Kreisverkehr Richtung Münchshofen fahrend und dann zum Parkplatz Wildgehege „Höllohe“. Wer Kinder dabei hat, kann nach der Wanderung hier einen großen Spielplatz besuchen oder auch Tiere beobachten. Ein Kiosk ist von April-Oktober geöffnet. In der restlichen Jahreszeit ist es ruhiger, was man auch am Parkplatz merkt. Diese Anlage kann man kostenfrei betreten (auch der Parkplatz ist kostenfrei) und es gibt auf der Seite Richtung Schwandorf einen Badeweiher.

Schloß Münchshofen im Dornröschenschlaf

Schloß Münchshofen im Dornröschenschlaf

Die große Tour führt vom Parkplatz zurück auf die Hauptstraße, überquert diese und geht gleich darauf rechts auf einen Feldweg an der Naab entlang bis zur großen Brücke über die Naab. Wir kommen im kleinen Örtchen Premberg raus, laufen geradeaus Richtung Stocka und bleiben einfach immer auf der geteerten Straße. Die Straße führt von Stocka, über Oberhof nach Frauenhof. Zwischendurch sind alte steingemauerte Backöfen keine Seltenheit. Schade, dass der eine oder andere zerfällt. In Frauenhof gibt es knapp vor der Rechtskurve eine Bushaltestelle. Direkt danach – in der Rechtskurve – geht ein Weg links weg und man kommt auf eine Wiese mit den beschriebenen Stonehenge-Steinen, dem kleinen schön angelegten Teich und der bepflanzten großen Steinschnecke. Ein toller Ort! Zurück auf der Straße bleiben wir wieder auf der Teerstraße, die uns dann links auf einer um 17% abschüssigen Straße in den Ort Münchshofen führt. Bevor wir in Münchshofen ankommen, liegt in einer Rechtskurve die Einfahrt zu einem alten Schloß. Erste Eintragungen belegen die Jahreszahl 1597. Das Schloß, das im Renaissancestil erbaut wurde befindet sich in Privatbesitz und ist leider in keinem guten Zustand. Wer durch die Einfahrt geht, kann sich selber ein (Außen-)Bild machen. An dem Schloß mit der Außentreppe vorbei kommt man an eine Barockkirche aus dem Jahr 1772. Für Gottesdienste ist diese geöffnet.

Wieder zurück auf der Straße überquert man die Hauptstraße und geht in die Uferstraße, die dann eine Rechtsbiegung vorgibt. Wir folgen dieser ein paar Meter und sehen dann auf der linken Seite, von der Straße zurück gesetzt ein altes Gebäude, ein altes Glasschleif-, und Polierwerk aus dem Jahr 1890. In der Umgebung als „Alte Schleif“ bekannt. Diese ist im Rahmen des Sonntags des „Öffentlichen Denkmals“ manches Jahr geöffnet. Die Uferstraße endet wieder auf der Hauptstraße (rechts stehen Brückenheilige und eine Infotafel über den Ort) auf diese wir uns nach links begeben, um so gleich die Naabbrücke zu überqueren. Nach der Brücke gehen wir links zu unserem Parkplatz. Wir haben 7,7 km zurückgelegt, bergauf – bergab war alles dabei. Bei guten 171m Aufstieg haben wir aber links und rechts vom Weg viel gesehen.

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Stand: Januar 2022