Sachsen, Rübenau - Steinhübel ~ Rundwanderung zum Steinhübel und zu den drei Waldseen
Ein Beitrag von Gastautor: Ulrich Classen
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Na gut, es sind eigentlich größere Teiche, aber idyllisch gelegen auf der Hochebene zwischen Marienberg und Rübenau. Die Wanderung beinhaltet nur geringe Steigungen und meistens ordentlich ausgebaute Wege. Wir starten am Rand von Rübenau, gehen zum Lehmhaidner Teich, besteigen den Steinhübel, machen einen Abstecher zum Basaltsee und bewundern am Schluss den schönen Ullersdorfer Teich.
Lehmhaidner Teich mit der ersten Rastmöglichkeit
Wir fahren auf der B 174 von Marienberg Richtung tschechische Grenze. Kurz vor Reitzenhain biegen
wir ab nach Kühnhaide und fahren weiter nach Rübenau. Genau wenn wir aus dem Wald heraus kommen
und Rübenau auf der weiten Ebene vor uns sehen, biegen wir am Waldrand links ab, nach 400 m kann
man das Auto hinstellen (Rübenauer Waldstraße, beim Abzweig „In der Gasse“) Sollte dort alles voll
sein, gibt es 600 m weiter nördlich eine weitere Parkmöglichkeit.
Auch von Ansprung kann man leicht hier her finden.
Vom Parkplatz führen 3 Wege in den Wald, wir nehmen den mittleren nordwestlichen Weg. Er geht leicht bergauf, schon nach 1200 m nähern wir uns dem ersten Etappenziel. An der Wegkreuzung biegen wir rechts ab und sehen gleich den traumhaft schön gelegenen Lehmhaidner Teich. Eine überdachte Rastmöglichkeit bietet sich an, aber dafür ist es eigentlich noch zu früh.
Komotauer Strasse, ein mittelalterlicher Handelsweg
Nachdem genügend Fotos gemacht wurden, gehen wir zurück zum Wegkreuz und jetzt aber noch 400 m
geradeaus weiter zur nächsten Kreuzung, biegen hier rechts ab auf den „Alten Komotauer Weg“, erst
in nordwestlicher und später mehr in nordöstlicher Richtung.
Der „Alte Komotauer Weg“ ist eine der Straßen, die zu den „Böhmischen Steigen“ gehören, mehrere
frühmittelalterliche Handelswege über den Erzgebirgspass. Dieser führt von Leipzig über Zöblitz
und Rübenau „ins Böhmische“, also nach Chomutov/ Komotau und weiter nach Prag.
Auch der „Torfschuppenweg“, in den wir dann links einbiegen hat einen vielsagenden Namen.
Bis um 1900 wurde hier in der Gegend Torf zu Heizzwecken abgebaut und noch bis 1990 für medizinische
Anwendungen. Heute versucht man die alten Moore zu rekultivieren bzw. zumindest zu erhalten.
Jetzt tauchen vor uns ein großes Blockhaus und ein großer Schuppen auf, direkt daneben führt der
Weg hinauf zum Steinhübel. Ein Weg ist es eigentlich nicht, ein kurzer steiler Anstieg auf die
Felsen des Steinhübels (817 m üNN). Im Südwesten erkennen wir Kühnhaide und den
Hirtstein. Bei guter Fernsicht
sieht man auch den Fichtelberg
(1215 m) und den Keilberg (1244 m). Im Süden
erhebt sich auf tschechischer Seite der Lauschhübel, östlich sehen wir den
Rübenauer Ortsteil Kriegwald.
Die Aussicht wird aber durch den umgebenden Wald etwas beschränkt, trotzdem ist es lohnend!!
früher Steinbruch, jetzt der Basaltsee
Danach gehen wir wenige Meter zurück zum Torfschuppenweg, der uns erst in westlicher und später nordwestliche Richtung führt. An der großen Kreuzung treffen 6 Wege zusammen, wir wählen den Basaltweg in westlicher Richtung. Der Basaltsee (rechts, liegt etwas versteckt, nicht vorbeilaufen!) ist der kleinste der drei Teiche, nennt sich aber „See“. Sehr hübsch gelegen, ein vollgelaufener ehemaliger Steinbruch.
Nach 400 m biegen wir scharf links ab in den Weiberbergweg Richtung Südost bis zum Sechserbachel.
Diesen Bach überqueren wir nicht sondern gehen neben ihm leicht bergauf Richtung Osten bis wir rechts
abbiegen auf den Kühnhaidner Flügel, einem gut ausgebauten Waldweg, den wir aber nur kurz benutzen.
Gleich geht es links ab zum Ullersdorfer Teich, etwas kleiner aber ebenso schön mitten im Wald gelegen
wie der Lehmhaidner Teich.
Im Ullersdorfer Teich werden viele kleine Bäche aus dem nördlich gelegenen Moorgebiet gesammelt und
fließen dann im Ullerdorfer Bach weiter nach Süden.
Ullersdorfer Bach
Es gab auch den Ort Ullersdorf, besiedelt im 13. und im 14 Jahrhundert, danach aufgegeben und verfallen. Im Wald finden sich noch – allerdings kaum erkennbar! - rechteckige Erhebungen, die auf frühere Hausstandorte schließen lassen. Da diese alten Besiedlungsspuren nur schwer zu finden sind, kann der Besuch nur eingeschränkt empfohlen werden.
Für die ganz Hartnäckigen: Um zu dem ehemaligen Ort zu kommen gehen wir auf dem Kühnhaidner Flügel einfach noch 500 m weiter bergab, biegen links ab über die kleine Ullersbach-Brücke und dann gleich wieder links am Ullersbach nach Norden. Dort hat das Dorf gestanden. Danach müssen wir aber zurück zum oben erwähnten Abzweig zum Ullersdorfer Teich.
Nach dem Ullersdorfer Teich biegen wir leicht rechts ab, auf diesem in südöstlicher Richtung verlaufenden Weg könnten wir bleiben und immer geradeaus zum Parkplatz laufen. Wir bevorzugen aber den kleinen Umweg über den „Alten Komotauer Weg“, er ist schöner als der ausgebaute Waldweg, hat natürlich sein „historisches Flair“ und führt letztendlich auch direkt auf den Parkplatz.
Ullersdorfer Teich
Die Wanderung ist 11 km lang, mit nur geringen Steigungen (insgesamt etwa 150 Höhenmeter).
Sofern wir zur Wüstung Ullersdorf laufen verlängert sich die Gesamtstrecke um 1,5 km.
Einkehrmöglichkeiten bestehen auf der Strecke nicht, aber in Kühnhaide kann das Gasthaus Schwarzwassertal
empfohlen werden. Bei der Herfahrt haben wir es auf der rechten Seite am Ende von Kühnhaide (beim
Wanderparkplatz) gesehen.
Die Orientierung auf dieser Wanderung ist nicht schwierig. Der Weg ist zwar nicht durchgängig beschildert,
aber man trifft immer wieder Hinweise nach denen man sich orientieren kann. Mit einem Kompass oder
einem geschulten Blick zur Sonne kommt man zurecht.
Als Wanderkarte würde ich empfehlen: Topographische Karte Blatt 27, Mittleres Erzgebirge, Marienberg,
Olbernhau, 1:25.000, ISBN 978-3-86170-318-1 (erhältlich zum Beispiel bei Amazon).
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Stand: November 2020