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La Gomera, Barranco de Argaga ~ Schluchtklettern nahe dem Valle Gran Rey

La Gomera, Barranco de Argaga

Schluchtklettern nahe dem Valle Gran Rey

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Der Barranco de Argaga ist quasi das östliche Nachbartal des Valle Gran Rey, jedoch ohne Straße und bedeutend schmaler. Deshalb sind bei dieser Tour einige Klettereinlagen erforderlich. Dafür gibt es Bergeinsamkeit und Schluchtromantik satt.

Im Bachbett aufwärts

Im Bachbett aufwärts

Wohlgemerkt, diese Tour ist keine einfache Wanderung, hier ist Hand am Fels erforderlich um die steile Barrancowand hoch zu kommen und ein gewisses Maß an Schwindelfreiheit. Ein Auto ist nicht erforderlich, wir starten die Wanderung im Valle Gran Rey, zum Beispiel an der Casa Maria. Wer jedoch mit dem Auto anfahren muss, kann je nach Parkplatzlage auch in Borbalán oder Vueltas starten. Es empfiehlt sich zeitig morgens los zu gehen, um die Kühle und den Schatten der Barrancowände möglichst weit hinauf ausnutzen zu können.

Von der Casa Maria aus laufen wir erst mal an der Küstenstraße südöstlich über den Ortsteil La Puntilla nach Vueltas, dem Hafen des Valle Gran Rey. In Vueltas schwenkt die Straße nach links und wir kommen hinter den Hafenanlagen am Badestrand vorbei. Hier endet die Teerstraße aber vorbei an einigen Steinschlagwarnschildern führt eine breite aber unbefestigte Straße unter dem Steilhang hindurch weiter zur Finca Argayall, die wir nach ca. einem Kilometer erreichen. Vor der Mauer der Finca (bei GPS Wegpunkt V131) biegen wir links ab auf eine unbefestigte Fahrstraße mit Metallgeländer auf der Bachseite. Es geht nun im unteren Barrancobereich aufwärts zum Fruchtgarten Argaga. Eine linksabzweigende gemauerte Auffahrrampe (bei V138) ignorieren wir und laufen rechts weiter. Durch ein Hinweisschild werden wir informiert, dass dies alles Privatgelände ist, unaufdringliche Wanderer werden aber geduldet.

Circa 70m oberhalb des Fruchtgartens werden wir (bei V141) durch farbige Markierungen rechts von der Straße weg ins Bachbett geleitet. Die Straße ist dann nur noch Zufahrt zum letzten Anwesen hier heroben. Der weitere Weg durch den Barranco aufwärts ist sehr gut markiert, durch orangefarbene oder gelb-blaue Pfeile, weiß-gelbe Markierungen oder Steinmännchen. Selbst wenn das GPS-Gerät hier wegen Empfangsschwäche nicht viel weiter hilft, können wir uns anhand der Markierungen gut orientieren. Sollte einmal keine weitere Markierung zu sehen sein, dann am besten ein paar Meter zurückgehen und nochmal genau schauen.

Auf unserem Weg nach oben befinden wir uns nun im schilfbewachsenen Bachbett des Barranco, folgen den Pfeilen und werden unter einem Eisensteg mit Holzplanken hindurchgeleitet. Wir bleiben am Bach, passieren ein Wasserreservoir und steigen über einige Terrassen auf. Nach einer großen Links- und einer weiteren Rechtskehre des Bachs werden wir rechts aus dem Bachbett herausgeleitet und müssen über einen Steilhang nach oben klettern. Ca. 70 Höhenmeter weiter oben (bei V202) geht es dann links über einige Tritte aufwärts und am Hang in luftiger Höhe über dem Bachs entlang. Oberhalb eines Wasserfalls erreichen wir wieder das Bachbett und queren es. Wir bleiben kurz am bzw. im Bachbett und steigen dann wieder steil den Hang hinauf mit schönen Rückblicken auf den sich unter uns windenden Bachlauf.

Vorbei an einigen Höhlen in der Wand ist unser Weg teils lockeres Wandern auf einem Höhenpfad, teils ordentliches Klettern über Hindernisse hinweg. Das nächste Etappenziel ist die einsame Palme, die wir schon von weitem sehen, der einzige Baum, der so tief im Barranco steht. Kaum 5m vor der Palme führen (bei V215) - leicht übersehbar - einige Steintritte scharf rechts hinauf und oberhalb der Palme hinweg.

Wohnhöhle im oberen Barranco

Wohnhöhle im oberen Barranco

Die Kletterpassagen haben wir nun hinter uns - anstrengende Aufstiege aber noch lange nicht. Zuerst geht es durch einige Terrassenfelder und dann hinaus in den sich weitenden oberen Barranco. Danach (bei V224) schwenkt unser Weg nach Osten und wir müssen in zahlreichen Serpentinen ca. 230 weitere Höhenmeter aufsteigen - nun leider ohne Schatten. Dann haben wir die Hangkante erreicht und nach wenigen Schritten (bei V303) den Weiler Gerian. Wir laufen geradeaus auf der Teerstraße weiter, vor uns im Blick die Fortaleza, jenseits des Barranco der Höhenzug der Tequergenche und dahinter die Hochebene La Merica.

Den Abzweig nach La Dama (V309) lassen wir unbeachtet und bleiben auf der Teerstraße um kurz darauf bei der Einmündung in eine weitere Querstraße (V312) links abzubiegen. Nun aufpassen, ca. 70m weiter, am Ende des Zauns des linkerhand liegenden Anwesens, biegen wir (bei V313) links in einen schmalen Pfad ab, der sofort wieder rechts dreht und vor dem nächsten Gebäude vorbei und dann über den Hang führt. In der Ferne sehen wir vor uns bereits unser nächstes Ziel die Kapelle Ermita de Nuestra Senora de Guadalupe. Nach 150m (bei V319) bleiben wir rechts auf dem Hauptweg und kürzen nicht über die Terrassenfelder ab, erreichen so (bei V323) wieder eine Teerstraße, die uns links direkt zur Ermita de Nuestra Senora de Guadalupe bringt. Durch die exponierte Lage am Hang haben wir hier wieder eine schöne Aussicht ins darunter liegende Tal und unseren dort verlaufenden Rückweg.

Am nordöstlichen Ende des Kirchvorplatzes führt uns dann eine Treppe hinunter auf unseren weiteren Weg. Zuerst geht es entlang einer früheren Wasserleitung und nach ca. 400m (bei V408) links abwärts davon weg und an einigen Palmen vorbei hinunter in den Talgrund. Dort überqueren wir den Bach und halten uns dann (bei V419) links um fast ebenerdig aus dem Tal wieder hinaus zu laufen auf den Sattel zu, der ins Valle Gran Rey hinüber führt. Dem Schild Richtung Los Reyes und Valle Gran Rey folgend setzen wir (bei V431) rechts über den Sattel und gehen den steilen Abwärtsweg an, der uns in vielen Kehren hinunter nach El Guro bringt.

Ungefähr 450 Höhenmeter sind es vom Sattel bis hinunter zur Ermita de los Reyes, die auf unserer Hangseite, gegenüber von El Guro liegt. Der Weg ist hier weiß-rot markiert. Hinter den ersten Häusern (bei V553) biegen wir der Auschilderung "Valle Gran Rey" folgend links auf den steingepflasterten Camino Los Reyes ein, der fast eben in südwestliche Richtung führt. Wir marschieren einen kleinen Barrancoeinschnitt aus und kommen dann an eine weitere Wegabzweigung (V607), an der es links nach wenigen Schritten zur Kirche Ermita de Los Reyes geht. Hier laufen wir an der Kirche vorbei und finden auf der gegenüberliegenden Seite des Kirchplatzes eine Treppe, die in den Talgrund des Valle Gran Rey hinunter führt.

Ermita de Los Reyes bei El Guro

Ermita de Los Reyes bei El Guro

Dort (bei V613) treffen wir auf die breite aber unbefestigte Fahrstraße und laufen auf ihr knapp 2km sanft abwärts Richtung La Calera. Wir achten darauf, dass wir im Bachbereich bleiben und nicht zur parallel laufenden Hauptstraße aufsteigen und ignorieren dabei das minder schöne Ambiente eines Schrottplatzes. Der Weg endet schließlich vor der Straße nach Borbalán, die auf einer Brücke vor uns quer über den Flutbereich des Valle führt. Nach rechts (bei V629) können wir über eine Treppe zur Hauptstraße hinaufsteigen und kommen dann direkt am Kreisel gegenüber der Tankstelle heraus. Nun hinüber zur Tankstelle und am Kreisel rechts, so erreichen wir die Avenida la Calera und laufen das letzte Stück hinunter unserem Ausgangspunkt Casa Maria.

Die Routenlänge dieser Tour beträgt 13,5km. Dabei sind ca. 850 Höhenmeter im Auf- und im Abstieg zu bewältigen. Die Gehzeit beträgt ca. 6½ Stunden. Die Tour ist vergleichsweise anspruchsvoll im Kletterbereich des Barranco de Argaga, sie erfordert Trittsicherheit und Klettergeschick. Mit verlässlichem GPS-Empfang kann im unteren Teil des Barranco nicht gerechnet werden - ebensowenig wie mit Mobilfunkempfang. Die Steige sind aber recht gut markiert. Einkehrmöglichkeiten gibt es nur im Valle Gran Rey, auf der Strecke jedoch nicht. Bitte beachten Sie auch die besonderen Hinweise zu La Gomera.

Variationen

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Stand: April 2011