Lanzarote, Montaña Blanca ~ Der Hausvulkan von Puerto Del Carmen
Ein Beitrag von Gastautor: Michael (Willo) Will
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Die heutige Wanderung führt uns in die frühe Entstehungsgeschichte Lanzarotes und ganz nebenbei wird der fünfthöchste Berg von Lanzarote bestiegen, die Montaña Blanca mit 595 m über dem Meeresspiegel.
Montaña Blanca 595 m von Puerto Caldero
Er wird auch der weiße Berg genannt, da er im Gegensatz zu all den schwarzen Vulkanen der Neuzeit - wir sprechen über die Ausbrüche von 1730-1736 und 1824 - ein helles Aussehen hat. Wie bei uns Menschen ist die Farbe ein Indiz für den Reifeprozess. Alle Vulkane der Neuzeit werden in Jahrmillionen auch weiß werden. Ihr Gestein weist heute noch Farbnuancen auf, die durch die Hitze während des Vulkanausbruchs entstanden. Das Kalziumkarbonat in der Luft bewirkt diesen Wandel im Laufe der Zeit. Aufgrund der sehr geringen Niederschläge auf Lanzarote schreitet dieser Prozess jedoch nur sehr langsam voran. So lässt sich erklären, warum die älteren Vulkane der Insel ein helleres Aussehen annehmen. Weitere typische Beispiele sind die Caldera Blanca und die Montaña Blanca.
Windspiel bei Mancha Blanca
Es erwartet uns eine mittelschwere Wanderung bei immer eindeutiger Wegführung. Der Untergrund besteht zu 50 % aus einem Pfad und zu 50 % aus einem Schotterweg. Es gibt keine Einkehrmöglichkeiten auf dieser Wanderung. Beste Reisezeit: zu jeder Jahreszeit. Sehenswert: Das Windspiel von César Manrique am Kreisverkehr Richtung Mancha Blanca. Der einheimische Künstler des letzten Jahrhunderts prägte die Insel Lanzarote wie kein anderer. Zu seinen besonders sehenswerten Werken zählen: die Höhlen Jameos del Agua, der Mirador del Rio, der Kaktusgarten, das ehemalige Wohnhaus des Künstlers in Tahíche, der Gebäudekomplex des Casa-Museo del Campesino und die vielen Windspiele. In all seinen Werken vereinigt er auf einmalige Art und Weise Natur und Kunst.
Blick auf Mancha Blanca
Mit der Buslinie 32 geht es von Arrecife bis zur Haltestelle Cruce Mancha Blanca. Mit dem Pkw sind es von Arrecife auf der LZ-301 und der LZ-35 10 km bis nach Montaña Blanca. Noch vor dem Ort, an einem weiteren Juquete del Viento (Windspiel) von César Manrique, fahren wir links - also die dritte Ausfahrt im Kreisverkehr - auf die LZ-35, um nach 700 m auf der Anhöhe rechts auf dem Schotterweg das Auto zu parken. Geokoordinaten für ein Garmin Nüvi: N29 58.706 W13 37.800; Garmin Navigon: 29.978433 -13.63.
Von der Bushaltestelle (01) Montaña Blanca (271 m) gehen wir in südöstlicher Richtung und verlassen die Hauptstraße halb rechts an der Weggabelung in die Calle las Rosas. Es erfolgt nach 75 m eine weitere Weggabelung, an der wir ebenfalls halb rechts gehen. Wir ignorieren den Abzweig zu dem etwas erhöht liegenden Haus. Wer mit dem Bus angereist ist, kann die folgende Variante gehen: Nach weiteren 60 m, hinter dem erhöht liegenden Gebäude und einem kleinen Haus direkt an der Straße, können wir nun rechts weglos bergauf eine weite Umgehung auf der Schotterpiste abkürzen. Man sieht in 300 m Entfernung, erhöht im Hang des Vulkans, einen Wassertank mit einem Sendemast, den wir als Orientierungspunkt nehmen. Der Aufstieg ist steil und der Untergrund eine Mischung aus Sand und Schotter.
Im Vulkangrund
Entscheiden wir uns nicht für diese Variante, mit dem sehr steilen Aufstieg, so geht es weiter auf der Schotterstraße, vorbei an einer kleinen Ziegenfarm, um nach 700 m - nahe der LZ-35 - auf den (02) Parkplatz (275 m) zu treffen. Nicht einer, im klassischen Sinne ausgezeichneter Parkplatz, sondern eine große Freifläche, an der man bequem parken kann. Hier folgen wir nun der Schotterstraße direkt auf den Vulkan zu. Nach 225 m verläuft die Piste halb rechts hinter einer Ziegenhaltung, nun quer durch den Hang des Vulkans.
Nach 650 m treffen wir auf den (03) Wassertank (354 m) mit Sendemast, den man auch über die im Wegpunkt 1 beschriebene Variante erreicht. Es ergeben sich tolle Blicke aus luftiger Höhe auf den Ort Montaña Blanca sowie den dahinterliegenden Vulkan Monte Guatisea. In nordwestlicher Richtung reicht der Blick bis tief in die Feuerberge herein.
Nachbarkreuz der Mancha Blanca
Die Schotterstraße macht eine scharfe Linkskurve und nach 2 weiteren Kehren erreicht man am Vulkankrater eine (04) Ruine (464 m). Wir gehen nun zunächst weglos in südlicher Richtung in den Vulkangrund hinein, um durch die Reste einer Steinmauer auf einen Pfad zu gelangen, der uns rechts auf den westlichen Vulkankrater führt. Schnell gewinnt der Pfad an Höhe, die verlassenen Terrassenfelder im Vulkangrund sind von hier gut auszumachen.
Von dort sind es nur noch einige Meter bis zum Gipfel der (05) Montaña Blanca (595 m). Es ergeben sich wunderbare Blicke auf die komplette Ostküste mit ihrem touristischen Zentrum Puerto Del Carmen bis hin zur Hauptstadt Arrecife. Außerdem sieht man die Weinanbaugebiete und in der Ferne kann man die dunkelroten Bergspitzen der Feuerberge ausmachen. Wir gehen auf dem eingeschlagenen Weg auf dem Vulkankraterrand weiter und beginnen den Abstieg über den östlichen Vulkangrat - teils weglos - bis zu der Ruine, die wir bereits vom Hinweg kennen. Von dort aus gehen wir den gleichen Weg zum Ausgangspunkt zurück.
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Stand: Februar 2018