Über den Freudenreichsattel ~ Umrundung der Brecherspitz von Neuhaus aus
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Der Freudenreichsattel ist die Senke zwischen Bodenschneid und Brecherspitz und liegt ein paar Kilometer südlich des Schliersees zwischen Oberer Firstalm und Freudenreichalm. Wir steigen von Neuhaus aus über den Bockerlbahnweg zum Spitzingsattel auf und umrunden die Brecherspitz über Obere Firstalm, Freudenreichsattel und Freudenreichalm. Dann geht es über das Dürnbachtal zurück nach Neuhaus.
Auf der Trasse der ehemaligen Bockerlbahn
Startpunkt der Wanderung ist Neuhaus am Südufer des Schliersees. Von der Salzburger Autobahn (A8) erreichen wir den Schliersee über die Ausfahrt Weyarn. Dann geht es südlich über Miesbach, Agatharied, Hausham und Schliersee. Durch alle Orte fahren wir geradeaus durch. In Neuhaus queren wir zuerst die Bahnstrecke und biegen dann nach 300m scharf rechts in die Dürnbachstraße ein. Der folgen wir bis zu ihrem Ende - dort befindet sich links der Wanderparkplatz. Wer mit der Bayerischen Oberlandbahn (BOB) anreist, der nimmt am Bahnhof die Brecherspitz- oder Waldschmidtstraße als Verbindung zur Dürnbachstraße.
Zuerst müssen wir die Dürnbachstraße ca. 200m zurück laufen, bis zum Rechtsabzweig des Wanderwegs (bei GPS Wegpunkt F102). Der Weg ist ausgeschildert mit Bockerlbahnweg. Er quert den Dürnbach über eine Holzbrücke, schwenkt nach links und mündet dann (bei Wegpunkt F105) geradeaus in die Krettenburgstraße ein. Ca. 60m weiter biegen wir rechts ab in die Grünseestraße und verlassen so den Ort Neuhaus.
Ab hier befinden wir uns auf dem Bockerlbahnweg, der Trasse einer ehemaligen Schmalspurbahn, die hier in den Jahren 1920 bis 1927 Baumstämme aus dem Valepptal nach Neuhaus befördert hat. Zahlreiche Infotafeln am Wegesrand informieren über die Bahnanlagen, von denen heute aber nichts mehr zu sehen ist. Da wir direkt auf der früheren Bahntrasse laufen geht es gleichmäßig mit geringer Steigung bergauf. Nach ein paarhundert Metern queren wir den Anklbach, laufen an einer Kiesgrube vorbei und treffen auf den Abzweig Richtung Ankl-Alm und Brecherspitz (bei F115). Wir laufen hier geradeaus (linker Weg) auf dem Bockerlbahnweg weiter.
Blick hinauf zur Brecherspitz
Vorbei an dem Ausstellungsstück eines mit Baumstämmen beladenen Schmalspuranhängers geht es im Wald weiter gemächlich aufwärts, bis wir (bei Wegpunkt F136) aus dem Wald hinaus kommen. Hier verlassen wir den Bockerlbahnweg, der scharf rechts abbiegt und laufen geradeaus ca. 100m weiter. Hier (bei F139) mündet unser Weg in einen querverlaufenden Steig. Wenn wir wollen, können wir von diesem Punkt aus links einen kurzen Abstecher hinunter zu den Josefstaler Wasserfällen machen. Hin und zurück dauert das ca. eine halbe Stunde. Ansonsten geht es hier rechts aufwärts weiter in Richtung Spitzingsee.
Über einen Wiesenweg steigen wir nun nach oben bis wir wieder den Bockerlbahnweg erreichen. Dabei haben wir die Brecherspitz direkt vor uns, die wir zwar nicht erklettern, aber im Laufe dieser Wanderung komplett umrunden werden. Am Bockerlbahnweg (F150) wenden wir uns nach links der Stockeralm (nicht bewirtschaftet) zu. Es geht an der Alm vorbei, über einen Holzsteg über den Hachelbach, der weiter unten die Wasserfälle speist, und dann (bei F153) rechts weiter Richtung Spitzingsee. Hinter der Weideviehsperre gelangen wir dann links auf einen Waldsteig, auf dem wir zügig an Höhe gewinnen. Die nächste Wegmarke ist eine große Waldkreuzung (bei F163) an der früheren Talstation des ersten Bremsberges. Hier können wir uns entscheiden, ob wir die bequeme Forststraße geradeaus nehmen wollen, oder eine Ankürzung links über den Steig. Beide Wege treffen sich oben wieder kurz vor einem Rechtsabbieger (F169) Richtung Spitzingsee. Dann treten wir aus dem Wald hinaus auf eine Wiese, über die uns geradeaus ein Weg führt bis vor zur Spitzingstraße. Die ist ziemlich verkehrsreich, wir brauchen ihr aber nur wenige Meter folgen, dann haben wir den Spitzingsattel erreicht.
Obere Firstalm
Der Weg zur Oberen Firstalm ist am Sattel mehrfach ausgeschildert und nicht zu verfehlen, wenn wir uns vor Augen halten, dass es auch eine Untere Firstalm gibt, die nicht unser Ziel ist. Vorbei an der Schranke haben wir nun 2,5km gut ausgebaute Forststraße vor uns, auf der wir fast 250 Höhenmeter überwinden. Die Obere Firstalm liegt wenige Meter unterhalb des Freudenreichsattels und wir haben damit beinahe den höchsten Punkt der Wanderung erreicht. Eine gute Gelegenheit zum Einkehren, oder wir sparen uns das für die Freudenreichalm auf der anderen Seite des Sattels auf.
Weiter geht es über den Freudenreichsattel. Dazu nehmen wir den schmalen Durchgang zwischen den beiden Gebäuden, die dem Berggasthof gegenüber liegen. Die Freudenreichalm ist hier bereits ausgeschildert. Der Anstieg auf den Sattel ist minimal. Hier haben wir nun die Brecherspitz zur Rechten und die Bodenschneid auf unserer linken Seite. Beide Gipfel könnte man von hier aus besteigen. Wir laufen aber geradeaus weiter über den Sattel, an einem micht mehr genutzen Almgebäude vorbei, auf den Abstieg zu. Am gegenüberliegenden Hang sieht man das Bodenschneidhaus und nach ein paar Metern steilem Abstieg kommt unter uns auch die Freudenreichalm ins Blickfeld. Wir halten immer drauf zu, haben unterwegs schöne Rückblicke auf die Bodenschneid und erreichen die Freudenreichalm nach wenigen Minuten.
Freudenreichsattel
Der Abstieg von der Freudenreichalm nach Neuhaus ist unkompliziert und erfolgt hauptsächlich auf breiten unbefestigten Fahrstraßen. Allerdings sollten wir hier auf Mountainbiker achten, die sind hier reichlich und vor allem schnell unterwegs.
Vor der Alm (bei GPS Wegpunkt F214) geht es nach links abwärts. Nach 150m zweigt links der Winterweg zum Bodenschneidhaus ab, wir bleiben aber geradeaus auf dem Hauptweg, der jetzt nach Norden dreht. 250m weiter in einer Linkskurve des Wegs (F221), können wir diesen kurz verlassen und rechts über einen Weidepfad abkürzen. Das spart nicht viel Strecke, ist aber abwechslungsreicher und wir haben kurz Ruh vor den Radfahrern. Der Weidepfad mündet schließlich wieder in die Forststraße ein und diese kurz danach in den Wald.
An der nächsten Wegkreuzung (bei Wegpunkt F233) biegen wir rechts ab und folgen der Ausschilderung nach Neuhaus durchs Dürnbachtal mit der Wegnummer 626. Die nächste Wegkreuzung (F240) queren wir geradeaus und damit befinden wir uns bereits im Tal des Dürnbachs, der rechts unter uns verläuft.
Freudenreichalm
Die nächsten Wegmarken sind die Anzweigung zum Kühpass und die Vogt-Kapelle. Wir bleiben immer auf der Forststraße durchs Dürnbachtal und erreichen schließlich die ersten Häuser von Neuhaus auf der Dürnbachstraße und unseren Wanderparkplatz.
Die Routenlänge dieser Tour beträgt 11,5km, in der Realität dürften es gute 12 Kilometer werden. Dabei sind ca. 530 Höhenmeter im Auf- und Abstieg zu bewältigen. Die Gehzeit beträgt ca. 4¼ Stunden. Die Tour ist nicht schwer, wir laufen meist auf gut ausgebauten Forststraßen. Diese Wanderung ist für Kinder gut geeignet, Kontakt mit dem Straßenverkehr gibt es nur kurz am Spitzingsattel. Kinderwägen können nicht mitgenommen werden. Für Mountainbiker sind nur die Abschnitte vom Spitzingsattel zur Oberen Firstalm und von der Freudenreichalm nach Neuhaus geeignet, die restlichen Strecken eher nicht. Die Auschilderung ist - wie überall im Spitzinggebiet - vorbildlich, diese Tour kann auch ohne GPS-Gerät nur anhand dieser Beschreibung und der Ausschilderungen gewandert werden. Als Einkehrmöglichkeiten gibt es das Brotzeitstüberl am Spitzingsattel, die Obere Firstalm, die Freudenreichalm und einige Gasthöfe in Neuhaus.
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Stand: August 2015