Wildalpjoch und Käserwand ~ Auf den Nachbarberg vom Wendelstein
Ein Beitrag von Gastautorin: K. Le Berg
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Unsere heutige anspruchsvolle Wanderung führt uns auf das 1720 m hohe Wildalpjoch. Wandererfahrung, gutes Schuhwerk und Trittsicherheit sollten Voraussetzungen sein. Nach zurück gelegten 640 Höhenmetern wartet auf uns ein wunderbarer Ausblick hinüber zum Wendelstein. Im Anschluss gibt es eine Zusatzrunde zur Käserwand.
Zum Greifen nah das Wildalpjoch
Die Anfahrt zu unserer heutigen Tour im Mangfallgebirge empfehle ich über Bayrischzell. Wir fahren Ortsauswärts auf der B307, Innerorts heißt sie noch „Alpenstrasse“, Außerorts ändert sich das dann in „Sudelfeldpass“. Bei der Jugendherberge gibt es linker Hand einen Parkplatz, auf dem man als Wanderer am Wochenende früh da sein sollte. Ansonsten gibt es an dieser Stelle neben einem Cafè auch eine Bushaltestelle. Die „Wendelsteinringlinie“ verkehrt hier 2x täglich. Ab Bayrischzell erreichen wir den Wanderstartpunkt mit dem Bus ganz bequem in 10 Minuten. Parkplatz, Jugendherberge und Bushaltestelle heißen „Unteres Sudelfeld“. Eine eigene Brotzeit – Getränke setzte ich als Selbstverständlichkeit voraus – sollte mitgenommen werden, da es auf der über 8 km langen Tour keine Einkehrmöglichkeit gibt. (kleiner Tipp am Rande: die Autos sollten nah am Nachbarfahrzeug parken, damit so viele Wanderer wie möglich hier Platz finden. Der zuständige „Parkplatzaufseher“ hat ein Auge drauf und lässt jeden Autofahrer sonst nochmals nachbessern!!!)
Gipfelkreuz vom Wildalpjoch und rechts Wendelstein
Wir wenden uns von der Straße ab und gehen am hinteren Teil vom Parkplatz bergauf. Rechts oberhalb von uns steht die Jugendherberge. Wir folgen dem breiten Schotterweg nach oben, der gelben Beschilderung „Wildalpjoch“ folgend. Zwischendurch nehmen wir die Abkürzungen auf den kleinen Steigen durch das Wiesengebiet, die ebenfalls, wie der Hauptweg, mit den gelben Schildern ausgeschildert sind aber steiler nach oben gehen. Natürlich könnten wir auch auf dem breiten Weg bleiben, der sich serpentinenartig nach oben schlängelt.
Zwischenzeitlich verläuft der breite Weg flacher, ist etappenweise geteert und passiert die eine oder andere Almhütte. Einmal biegen wir an einer Almhütte links ab auf einen Wiesenweg, dies ist aber gut zu erkennen. Auch die gelben Schilder „Wildalpjoch“ oder auch „Käserwand“ zeigen unseren Weg an. Die letzte Alm ist die Lacheralm, wie uns ein Schild am Haus bestätigt. Direkt anschließend endet der breite Weg und wir biegen links auf den Wiesenweg, der nach oben führt und ebenfalls die gelbe Beschilderung aufweist.
Die Käserwand
Durch das Wiesengelände bleiben wir auf dem ausgeschilderten Weg bergauf, drehen uns auch mal kurz um, um die Aussicht zu genießen und uns eine kurze Verschnaufpause zu gönnen. Wir bleiben nicht lang auf diesem Wiesenabschnitt, schon gabelt sich der Weg, links zum Wendelstein, rechts unser heutiges Ziel: das Wildalpjoch. Bis zu dieser Stelle haben wir bereits 2,8 km zurück gelegt. Definitiv ist das Wildalpjoch viel weniger überlaufen als der große Bruder Wendelstein, den man auch mithilfe einer Bahn erobern kann. Nichtsdestotrotz ist das Wildalpjoch ein beliebtes Wanderziel und allein sein zu dürfen am Gipfelkreuz ist wohl eher die Ausnahme. Während unseres Aufstiegs sehen wir unser Ziel immer wieder vor uns bzw. leicht rechts vor uns. Wir folgen dem Steig immer weiter nach oben, bis man im felsigen Gelände den Blick auf den Wendelstein (links, leicht zu erkennen an dem rot-weißen Sendemasten) genießen kann. Hier folgen wir in Richtung rechts den gelben Schildern und befinden uns bereits auf der Kammhöhe. Ein wenig geht es leicht bergab über Wurzeln und felsigen Untergrund, wir überwinden einen kleinen felsigen Wegabschnitt, den man rückwärts und mit beider Hände Einsatz besser bewältigt. Vor uns liegt in aller Pracht der Natur das Wildalpjoch… das Gipfelkreuz bereits zum Greifen nah. Noch ein letztes Mal leicht bergab, dann bergauf bis zum Gipfel. Das Gipfelkreuz links von uns, geradeaus vor uns die Käserwand, im Rücken den Wendelstein. Am Gipfelkreuz vorbei bleiben wir kurz stehen, um linker Hand den wunderschönen Ausblick auf die Hochsalwand und seine umliegenden Berge zu genießen.
Angekommen. Ruhe finden. Aussicht genießen. Kurze Rast. Brotzeitpause.
Der breite Weg führt an Almen vorbei zum Wildalpjoch
Es geht weiter. Wir gehen nicht zurück, sondern folgen dem Weg weiter, nun erst mal bergab. Wir halten uns nach der gelben Beschilderung „Käserwand“ nach links und haben gleich darauf den felsigen Gipfel vor uns. Hier kann man auch oft Kletterneulinge bei ihren Übungen beobachten. Der kurze ca. 10-minütige Aufstieg geht sicheren Fußes zwischen dem Felsenstein nach oben. Der Ausblick in 1690m Höhe ist abermals grandios. Bergab dann doch eher mit Armeinsatz und rückwärts. Die kleine Kletterei ist gut schaffbar.
Wir gehen ein paar Schritte zurück zu dem Weg, folgen leicht links der gelben Beschilderung „Unteres Sudelfeld“, denn da steht unser Auto. Wir durchwandern talwärts eine Wiese auf einem gut angelegten Steig, auf diesem bleiben wir bis wir uns anschließend in einem märchenhaften Wald befinden. Der Schatten tut hier gut. Es geht bergab, abgesehen von der Tatsache, dass man auf die Wegbeschaffenheit (viele Wurzelstolperstellen, felsigen Untergrund und auch Geröll) achten sollte, kann man den beruhigenden Wald genießen. Nach dem Waldstück und ein kleines Stückchen Wiese kommen wir bergab-gehend unterhalb der Stelle raus, an der wir vor Stunden uns zwischen Wendelstein-Tour und Wildalpjoch entscheiden mussten.
Bergkette - Blick vom Wildalpjoch
Wir treffen wieder auf die Privatalmen, gehen rechts auf den breiten Weg, der uns sicheren Fußes wieder nach unten bringen wird. Für Kniegeschädigte ist der breite Weg sicher eher zu empfehlen, da es in langgezogenen Biegungen bergab geht. Wer aber weichen Untergrund unter den Füßen spüren will, dem sei wieder der Wiesensteig an Herz und Füße gelegt. Wir gehen die letzten Schritte bergab, bevor wir wieder auf dem Parkplatz stehen.
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Stand: November 2021